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12. Leipziger Tierärztekongress feiert neuen Teilnehmerrekord
Trotz widriger Wetterbedingungen mit Schnee und Eis strömten vom 18. bis 20. Januar 2024 insgesamt 6.900 Veterinärmediziner aus dem gesamten Bundesgebiet und dem deutschsprachigen Ausland in die Messestadt, um am 12. Leipziger Tierärztekongress teilzunehmen. Das an Vielfalt schwer zu überbietende Kongressprogramm mit über 500 Vorträgen sorgte für voll besetzte Säle. Gleichzeitig beeindruckte die vetexpo mit 329 Ausstellern und einer Vielfalt an Neuheiten, Trends, Produkten und Dienstleistungen für die tiermedizinische Behandlung. Die Fachmesse etabliert sich mit einem neuen Ausstellerrekord als die größte ihrer Art in Mitteleuropa.
Drei Tage lang war Leipzig „the place to be“ für alle ambitionierten, fortbildungsfreudigen Veterinäre, Tiermedizinischen Fachangestellten und Studierende der Tiermedizin. Drei Tage lang standen die neuesten Entwicklungen und Forschungsergebnisse in der Tiermedizin im Fokus. Neben spezifischen Aspekten jeder Tierart behandelte das Kongressprogramm auch fachübergreifende Themen wie zum Beispiel Ethik, Recht, Tierschutz und Lebensmittelsicherheit.
„Das Wachstum des Leipziger Tierärztekongresses ist überwältigend und verdeutlicht, wie wichtig er für Veterinärmediziner jeglicher Tätigkeitsfelder ist“, resümiert Prof. Dr. Uwe Truyen, Kongresspräsident und Direktor des Instituts für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen an der Universität Leipzig. „Das Erfolgsrezept liegt in der Verbindung von fachlicher Fortbildung und Networking auf der vetexpo. Das Vernetzen, voneinander lernen, sich austauschen und gemeinsam feiern – all das schafft eine einmalige Atmosphäre, die auch in diesem Jahr deutlich spürbar war."
Die euphorische Stimmung durchzog die gesamte Veranstaltung wie ein roter Faden. Bereits die Eröffnungsveranstaltung am 18. Januar war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Der Leipziger Tierärztekongress wurde unter anderem mit Grußworten des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer eröffnet, der anschließend auf einem Messerundgang einige Aussteller der vetexpo, darunter Futalis, Ceva Tiergesundheit und GIERTH X-Ray International, besuchte. Besonders großes Interesse bei den Teilnehmern weckten die Vorträge im Kleintierbereich, sodass die dafür eingerichteten Kongresssäle in Halle 2 und Halle 4 zeitweise an ihre Kapazitätsgrenzen stießen.
Volle Messegänge, neue Impulse und intensiver Austausch
Das breite Ausstellerspektrum auf der vetexpo führte zu regem Andrang an den Messeständen. Lebhafte Gespräche und volle Messegänge prägten das Bild der Fachmesse. Ein Besuchermagnet war die vetjobs24 CAREER CORNER. Berufseinsteiger, Studierende und Doktoranden informierten sich bei 35 Arbeitgebern aus verschiedenen Bereichen der Veterinärmedizin über Jobs, Praktikums- und Assistenzstellen. Ergänzt wurden diese durch zahlreiche Angebote in der Jobbörse .
Beeindruckt zeigten sich die Besucherinnen und Besucher der vetexpo vom mobilen Hofschlachtanhänger maedock. Der zehn Meter lange und zehn Tonnen schwere LKW-Anhänger wurde auf der Sonderschau der Fachmesse präsentiert und ermöglicht das Schlachten und Verarbeiten direkt an der Weide oder am Hof. Die Besonderheit: Über eine VR-Brille kann sich der betreuende Amtstierarzt zuschalten. Der gesamte Verarbeitungsprozess wird automatisch dokumentiert, sodass jeder einzelne Schritt nachvollziehbar ist.
Von den Ausstellern planen 95 Prozent auch im Jahr 2026 auf der vetexpo vertreten zu sein und empfehlen die Veranstaltung weiter. „Die Resonanz an unserem Messestand war überwältigend“, sagt Betina Prestel, Geschäftsführerin der Boehringer Ingelheim Vetmedica Deutschland und Vorsitzende des Bundesverbandes für Tiergesundheit. „Wir haben intensive Gespräche mit Kunden und Partnern geführt und konnten unser gesamtes Portfolio präsentieren. Kurzum, eine rundum gelungene Veranstaltung.“
Auch Tonja Grassmann, Leiterin Corporate Communications & Public Policy DACH der MSD Tiergesundheit zog ein positives Resümee: „Als Unternehmen muss man hier einfach dabei sein. Auf keiner anderen Veranstaltung erreichen wir so viele Veterinärmediziner aller Altersgruppen. Für uns ist der Leipziger Tierärztekongress ein gesetzter Termin, denn hier trifft sich die deutsche Tierärzteschaft."
Herausforderung Tierarztmangel
„Neben den fachlichen Themen greift der Kongress auch die brennenden berufspolitischen Fragen unserer Branche auf und das ist ein Alleinstellungsmerkmal“, so Dr. Uwe Hörügel, Präsident der Sächsischen Landestierärztekammer, die die Schirmherrin des 12. Leipziger Tierärztekongresses ist.
Angesichts des aktuellen Rückgangs an niedergelassenen Tierärzten diskutierte das Berufspolitische Forum in mehreren Vorträgen, wie mehr junge Tierärztinnen und Tierärzte dazu ermutigt werden können, sich selbstständig zu machen. „Wir möchten jungen Veterinärmedizinern zeigen, dass die Arbeit in der eigenen Praxis nicht nur Spaß macht, sondern sich auch finanziell lohnt. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine Niederlassung sind derzeit hervorragend, da eine kontinuierlich steigende Nachfrage nach tierärztlichen Leistungen besteht“, betont Dr. Hörügel. Er erklärte außerdem, dass es unkomplizierte Finanzierungsmodelle gibt, die den Erwerb und die Tilgung einer Praxis ohne Startkapital ermöglichen.
Reges Interesse am Österreich-Empfang
Ein voller Erfolg war auch der Österreich-Empfang den die Österreichische Tierärztekammer (ÖTK) am 19. Januar ausrichtete. Unter dem Motto "Österreich trifft Leipzig" fanden sich rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Offenen Vortragsforum auf der vetexpo ein. ÖTK-Präsident Mag. Kurt Frühwirth präsentierte in seiner Ansprache das Thema „Tierärztlicher Berufswandel – Chancen und Herausforderungen gemeinsam lösen“. Zudem hielt auch UEVP-Präsident Dr. Volker Moser einen Gastvortrag zum Thema „UEVP: Tiermedizin im europäischen Spannungsfeld“. Der Leipziger Tierärztekongress sei ein Erfolgsmodell, betonte Präsident Frühwirth. Das Geheimnis liege in der engen Zusammenarbeit und gegenseitigen Unterstützung der renommierten Veterinärmedizin der Universität Leipzig, der Stadt Leipzig, der jeweiligen Tierärztekammern sowie der professionellen Organisation der Messe Leipzig. Genauso wie die Interessensvertretungen aus Südtirol und der Schweiz könne auch die Österreichische Tierärztekammer ihre Ideen aktiv ins Programm einbringen.
Verdienstmedaille für Dr. Albrecht Uhlig
In Anerkennung und Würdigung seiner besonderen Verdienste um das Ansehen und die Entwicklung des tierärztlichen Berufes wurde Dr. Albrecht Uhlig mit der Verdienstmedaille der Sächsischen Landestierärztekammer ausgezeichnet. Dr. Uhlig arbeitete seit knapp 40 Jahren als Tierarzt in der Klinik für Pferde der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Dort galt er als beliebter Dozent und Ansprechpartner für Studierende. Außerhalb der Klinik war Dr. Uhlig lange in verschiedenen Gremien der der Sächsischen Landestierärztekammer aktiv tätig, und hat so entscheidend die Weiterbildung der Tierärztinnen und Tierärzte mitgestaltet.
Preisverleihungen für beste Dissertationen
Die Preisträgerin des diesjährigen Fritz-Rupert-Ungemach-Preises ist Dr. Jennifer Höche. Sie wurde am 19. Januar für ihre Dissertation zur Untersuchung von Infektionserregern als potenzielle Ursache morphologisch erfassbarer Gehirnveränderungen bei Wildkarnivoren prämiert. Mit dem Heinz-Georg-Klös-Preis wurde Dr. Elke Hauber am 19. Januar für ihre Dissertation zur Etablierung eines multifaktoriellen Risikoindex zur Bewertung des Anästhesierisikos beim Hund ausgezeichnet.
Oskar-Röder-Ehrenplakette für Martin Buhl-Wagner
Im Rahmen des Referentenabends am 18. Januar erhielt der Geschäftsführer der Leipziger Messe, Martin Buhl-Wagner, die Oskar-Röder-Ehrenplakette der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Diese wurde ihm vom Dekan der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, Herrn Prof. Dr. Dr. Thomas Vahlenkamp, für seine Verdienste um die Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig verliehen. „Ich danke besonders unserem Team für die professionelle Vorbereitung und Durchführung dieser einzigartigen Veranstaltung, dank derer der Leipziger Tierärztekongress und die vetexpo in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung erlebt hat und wir sie mit großem Stolz als erfolgreichsten Kongress dieser Art im europäischen Raum bezeichnen dürfen“, äußerte sich Martin Buhl-Wagner erfreut. Die Auszeichnung wird zu Ehren von Dr. Oskar Röder, Ordinarius für Veterinärchirurgie und Operationslehre sowie Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, verliehen. Dr. Oskar Röder war ein namhafter und hoch angesehener Hochschullehrer, der im Jahr 1930 emeritierte. Besondere Verdienste erwarb er beim Wiederaufbau der Fakultät nach dem Zweiten Weltkrieg.
Der 13. Leipziger Tierärztekongress mit Fachmesse vetexpo findet vom 15. bis 17. Januar 2026 zeitgleich zur PARTNER PFERD auf der Leipziger Messe statt.