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Leipziger Tierärztekongress 2024: Die Highlights am zweiten Tag
Von den Ursachen equiner Atemwegserkrankungen über die Behandlung der caninen Babesiose bis hin zur Digitalisierung im Schweinestall – das Programm am 19. Januar ist vielfältig. Hier ein Überblick über einige der Highlights des zweiten Veranstaltungstages.
„Spülproben aus der Lunge, eine wahre Fundgrube“, 09:05 bis 09:30 Uhr, CCL Saal Erfurt: Während virale Erkrankungen in der Pferdemedizin überwiegend im Winter zu beobachten sind, treten die Symptome nicht infektiöser Atemwegserkrankungen, insbesondere des Equinen Asthmas (EA), besonders stark in den Monaten Mai bis August auf. Der Diagnose von equinen Atemwegserkrankungen dienen die Analysen von Tracheobronchialsekret (TBS) und Probenmaterial einer Broncho-Alveolären Lavage (BAL). Zusammenhänge von equinen Atemwegserkrankungen mit Feinstaub, Kristallinen Partikeln, Schimmelpilzbestandteile, Pollen, Mikroplastik und Nesselhaaren werden von Dr. Heike Kühn von der EquiZyt UG erläutert.
„Im Multiversum der Babesiose“, 11:00 bis 11:30 Uhr, Halle 2 Saal Dresden: Die Canine Babesiose ist eine hauptsächlich durch Zeckenbisse übertragene protozoäre Erkrankung, die durch verschiedene Arten von Babesien verursacht wird und weltweit bei Hunden vorkommt. Die auch als Hundemalaria bekannte Krankheit zählt zu den bedeutendsten durch Blutparasiten verursachten Erkrankungen. Betroffene Hunde zeigen neben Veränderungen im Blutbild, wie Anämien und Thrombozytopenien, zum Teil auch komplexe Verläufe mit akutem Nierenversagen, neurologischen Ausfallerscheinungen und anderen Komplikationen. Übertragung, Diagnose, Therapie und Prophylaxe der Caninen Babesiose werden von Dr. Catharina C. Euler von der Klinik für Kleintiere der Universität Leipzig vorgestellt.
Sonderschau vetexpo 12:30 Uhr, Halle 2: Die Mittagspause bietet die beste Gelegenheit für einen Rundgang durch die vetexpo. Dabei lohnt sich ein Stopp bei der Sonderschau. Hier wird erstmals ein mobiles Hofschlachtsystem in Form eines zehn Tonnen schweren LKW-Schlachtanhängers gezeigt. Das Schlachten, Zerlegen und Verarbeiten ist damit direkt an der Weide oder am Hof möglich. Landwirte und Metzger können selbstbestimmt und im Sinne des Tierwohls handeln. Zudem wird auf der Sonderschau ein mobiles Kofferlabor präsentiert, welches die ortsunabhängige Diagnostik von Infektionserregern ermöglicht. Das Kofferlabor ist Teil der WHO-gelisteten Rapid-Response-Labore, die im Katastrophenfall weltweit eingesetzt werden können. Es hat sich bereits erfolgreich in verschiedenen Ländern bewährt, unter anderem beim Nachweis verschiedener Viren, einschließlich SARS-CoV-2.
Vorgestellt wird das Mobile Kofferlabor am 19. und 20. Januar 2024 10:30 bis 11:00 Uhr sowie 15:30 bis 16:00 Uhr.
„Digitalisierung im Schweinestall – Erfahrungen aus dem Experimentierfeld DigiSchwein“, 14:30 bis 14:55 Uhr, CCL Saal 2: Das Projekt „DigiSchwein“ ist eines von 14 digitalen Experimentierfeldern des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Ziel ist die praxisorientierte Erprobung von Precision Livestock Farming (PLF) und integrierten Farmmanagement-Systemen in der Schweinehaltung. Die automatische Bereitstellung von Tier-, Umwelt- und Anlagendaten durch sensorgestützte Technologie soll Landwirte bei täglichen Kontrollgängen und der Betriebsführung unterstützen.
Im Rahmen eines interdisziplinären Verbunds werden marktverfügbare Sensoren auf Datenplausibilität, Funktionssicherheit und Kompatibilität geprüft. Dabei werden ihre Einsatzmöglichkeiten bei der Früherkennung von Krankheiten, Geburtsbeginn und Verhaltensstörungen wie Schwanzbeißen evaluiert. Dr. Jeanette Probst vom Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie (ITTN) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover präsentiert erste Untersuchungsergebnisse.
Österreich trifft Leipzig“ mit anschließendem Empfang, 16.00 bis 17:00 Uhr, Halle 2, Offenes Vortragsforum J24: Über den Tellerrand blicken und voneinander lernen: Unter dem Motto „Gemeinsame Probleme - gemeinsam lösen“ treten beide Länder in den Austausch.