„In der Tiermedizin folgen wir in vielerlei Hinsicht den Entwicklungen der Humanmedizin. Daher lohnt sich ein derartiger Blick in unsere Zukunft. Und das besonders bei einem Thema, bei dem die meisten Tierärzte genauso wie ich empfinden, dass wir nicht viel tun können, um den Zustand unserer Patienten zu bessern. Denn wenn der Hund oder die Katze in der Praxis vorgestellt werden, sind bereits Prozesse im Gehirn im Gange, die von außen nur noch bedingt zu beeinflussen sind“, erläutert Prof. Dr. Thomas Flegel, Leiter der Abteilung Neurologie und Neurochirurgie, Klinik für Kleintiere der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, die Gründe für den Brückenschlag zwischen Veterinär- und Humanmedizin.

In seinem Vortrag auf dem 12. Leipziger Tierärztekongress wird Prof. Flegel die Sichtweise eines Tierarztes darlegen und zeichnet darüber hinaus für die gesamte Session zum Schädel-Hirn-Trauma verantwortlich. „Ich werde darstellen, welche therapeutischen Optionen wir Tierärzte haben und vielleicht auch, woran wir die Prognose eines solchen Patienten vorhersagen können.“ Außerdem sei das Schädel-Hirn-Trauma bei Menschen ebenfalls eine häufige Ursache für Todesfälle und permanente neurologische Ausfallerscheinungen, so Prof. Flegel. Hier könne es für die Zuhörerschaft von allgemeinem Interesse sein, was dies für die Betroffenen bedeute.

Expertise und Austausch

Er freue sich darauf, die Expertise der Klinik für Kleintiere der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig auf dem Leipziger Tierärztekongress zu präsentieren sowie Fachkolleginnen und -kollegen wiederzutreffen. Nicht zuletzt biete die Veranstaltung die Gelegenheit, Vorträge aus völlig anderen Fachgebieten zu hören. „Dazu finden wir sonst im Arbeitsalltag kaum Gelegenheit“, sagt Prof. Flegel.

Die Betrachtung des Schädel-Hirn-Traumas aus veterinärmedizinischem sowie humanmedizinischem Blickwinkel findet im Rahmen des Programmbereichs Neurologie am 20. Januar 2024 9.30 bis 10.30 Uhr auf dem Leipziger Tierärztekongress statt.