News
News
Zwei gefährliche Tierseuchen im Fokus des Tierärztekongresses
Zwei gefährliche Tierseuchen bestimmen zurzeit das Geschehen in Europa: Die Afrikanische Schweinepest und die Geflügelpest. Beide Seuchen haben erhebliche Folgen für die Haltung der Tierbestände in den betroffenen Regionen, aber auch für die Bundesrepublik als Ganzes. Auf dem Leipziger Tierärztekongress 2024 werden Lösungswege für die Prävention und Bekämpfung besprochen.
Die Geflügelpest als auch die Afrikanische Schweinepest (ASP) sind Wildtierseuchen, die nur in Einzelfällen Haustierbestände betreffen. Während bei der Geflügelpest die Angst um die Entwicklung einer Virusvariante besteht, die auf den Menschen überspringen und möglicherweise eine Pandemie auslösen kann, spielen bei der Afrikanischen Schweinepest vor allem wirtschaftliche Konsequenzen für die Schweinehalter eine Rolle.
Erreger der Geflügelpest sind Influenzaviren, die im Geflügel eine akute Infektionskrankheit hervorrufen. Gegen diese kann mit einem bereits verfügbaren Impfstoff eine Immunität aufgebaut werden. Bisher lehnt die EU in der Bekämpfung der Geflügelpest eine Impfstrategie ab. Die sich dramatisch veränderte epidemiologische Situation und die zahlreichen Fälle der Geflügelpest in Wildvogelpopulationen könnten dies jedoch bald ändern. Die Neubewertung der Maßnahmen und die Prüfung einer Impfung sind bereits im Gange. Auch die entsprechenden rechtlichen Voraussetzungen sind auf EU-Ebene bereits getroffen.
Anders ist die Situation bei der Afrikanischen Schweinepest. Hier ist kein Impfstoff verfügbar. Die Infektionen beschränken sich zurzeit in Deutschland auf Wildschweine und nur in wenigen Einzelfällen sind Hausschweinbestände betroffen. Dennoch sind die Konsequenzen auch für ASP-negative Hausschweinbestände in den Gebieten, in denen die Afrikanische Schweinepest in Wildschweinen nachgewiesen wurde, dramatisch. So bestehen für Hausschweine in Risikogebieten neben Verbringungsbeschränkungen auch eine Stallpflicht, um Infektionen durch Wildtiere zu vermeiden.
Aufgrund des massiven ASP-Geschehens in Westpolen und der Einwanderung infizierter Wildschweine in Sachsen und Brandenburg, sind diese Regionen besonders von der Afrikanischen Schweinepest betroffen. Der hohe Infektionsdruck und die daraus resultierenden Schwierigkeiten, die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, spiegeln sich im Vortragsblock „Tierseuchenbekämpfung und Schweinekrankheiten“ am 19. Januar 2024 auf dem Leipziger Tierärztekongress wider.
In mehreren Vorträgen werden Möglichkeiten der Eindämmung von Geflügelpest und Afrikanischer Schweinepest diskutiert.